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Arbeiter können besondere Arbeitsordnungen erlassen werden. Der Erlaß erfolgt
durch Aushang (§ 134e Absatz 2).
§ 134b. Die Arbeitsordnung muß Bestimmungen enthalten:
1) über Anfang und Ende der regelmäßigen täglichen Arbeitszeit, sowie der
für die erwachsenen Arbeiter vorgesehenen Pausen;
2) über Zeit und Art der Abrechnung und Lohnzahlung;
3) sofern es nicht bei den geschlichen Bestimmungen bewenden soll, über dic
Frist der zulässigen Aufkündigung, sowie über die Gründe, aus welchen bk
Entlassung und der Austritt aus der Arbeit ohne Aufkündigung erfolgen darf;
4) sofern Strafen vorgesehen werden, über die Art und Höhe derselben, über
die Art ihrer Festsetzung und, wenn sie in Geld bestehen, über deren
Einziehung und über den Zweck, für welchen sie verwendet werden sollen;
5) sofern die Verwirkung von Lohnbeträgen nach Maßgabe der Bestimmung
des § 134 Absatz 2 durch Arbeitsordnung oder Arbeitsvertrag ausbedungen
wird, über die Verwendung der verwirkten Beträge.
§ 134 s. Die Arbeitsordnung ist an geeigneter, allen beteiligten Arbeitern
zugänglicher Stelle auszuhängen. Der Aushang muß stets in lesbarem Zustande
erhalten werden. Die Arbeitsordnung ist jedem Arbeiter bei seinem Eintritt in
die Beschäftigung zu behändigen.
8 135. Kinder unter dreizehn Jahren dürfen in Fabriken nicht beschäftigt
werden. Kinder über dreizehn Jahre dürfen in Fabriken nur beschäftigt werden,
wenn sie nicht mehr zum Besuche der Volksschule verpflichtet sind.
Die Beschäftigung von Kindern unter vierzehn Jahren darf die Dauer von
sechs Stunden täglich nicht überschreiten.
Junge Leute zwischen vierzehn und sechzehn Jahren dürfen in Fabriken nicht
länger als zehn Stunden täglich beschäftigt werden.
Z 136. Die Arbeitsstunden der jugendlichen Arbeiter dürfen nicht vor fünft
einhalb Uhr morgens beginnen und nicht über achteinhalb Uhr abends dauern.
Zwischen den Arbeitsstunden müssen an jedem Arbeitstage regelmäßige Pausen
gewährt werden. Für jugendliche Arbeiter, welche nur sechs Stunden täglich b^
tchäftigt werden, muß die Pause mindestens eine halbe Stunde betragen. Den
übrigen jugendlichen Arbeitern muß uiindestens mittags eine einstündige, sowie
vormittags und nachmittags je eine halbstündige Pause gewährt werden.
¿)ex 'Qcxxievxiefymev.
Arbeit ist des Bürgers Zierde,
Segen ist der Mühe preis.
Vivos voco.
(Gebende rufe ich.
Fest gemauert in der Erden
steht die Form, aus Lehm gebrannt.
Heute muß die Glocke werden,
frisch, Gesellen, seid zur Hand!
Bon der Stirne heiß
rinnen muß der Schweiß,
soll das Werk den Meister loben;
doch der Segen kommt von oben.
Zum Werke, das wir ernst bereiten,
geziemt sich wohl ein ernstes Wort.
Fulgura frango.
Blitze breche ich.)
wenn gute Reden sie begleiten,
dann fließt die Arbeit munter fort.
So laßt uns jetzt mit Fleiß betrachtn,
was durch die schwache Kraft entspringt;
den schlechten Mann muß man verachten,
der nie bedacht, was er vollbringt.
Das ist's ja, was den Menschen zieret,
und dazu ward ihm der verstand,
daß er im innern Herzen spüret,
was er erschafft mit seiner Hand.
42. Das Lied von der Glocke.
I.
Nortuos plango.
Tote beklage ich.
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau]]
122
schälten die Pflöcke und verwandelten sie in eine mehlartige
Masse. Diese wurde in einem großen Bottich mit allen anderen
Bestandteilen, die zur Herstellung des Papiers notwendig sind,
vermischt. Der Brei kam nun in die Papiermaschine. Um
9 Uhr 20 Minuten ging der erste Bogen Papier fertig aus der
Maschine hervor. Die beiden Fabrikanten sprangen in bereit-
stehende Wagen und fuhren mit dem Bogen in eine vier Kilo-
meter entfernte Zeitungsdruckerei. Der Satz stand in Bereit-
schaft, um 10 Uhr druckte man und hatte im Nu eine Zeitung
vom Tage und mit dem Datum des Tages in der Hand. Es
war also nur eine Zeit von 2 Stunden 25 Minuten notwendig
gewesen, um einen lebenden, blühenden Baum in eine Zeitung
zu verwandeln. Dabei wären noch 30 Minuten zu sparen ge-
wesen, wenn sich nämlich die Zeitungsdruckerei in nächster
Nähe der Papierfabrik befunden hätte.
Auf diese großartige Erfindung, die rauschenden Bäume
des Waldes in Zeitungsblätter zu verwandeln, braucht sich in-
dessen die moderne Welt nicht viel einzubilden. Zu allem
Papier unserer Zeit wird ja vorwiegend Holzfaserstoff verwendet,
und das Papier ist schön und glatt und seidenartig; die schönsten
und zärtlichsten Dinge lassen sich darauf schreiben, welche die
Herzen entzücken, und mächtige, weltbewegende Dinge lassen
sich darauf drucken, die die Geister entflammen. Aber dieses
Papier aus Holzfaserstoff ist nicht dauerhaft. Vier, fünf Jahre,
und es ist eine fettige, braune Masse. Zehn Jahre, es wild
brüchig und beginnt zu zerfallen. Zwanzig Jahre — was wird
da sein ? So alt ist der allgemeine Gebrauch des Holzstoffs noch
nicht. Aber wenn er so alt sein wird? Was wird da geschehen?
Alle diese Massen von Zeitungen, die einen so treuen Spiegel
ihrer Zeit bildeten, eine so unerschöpfliche Fundgrube zum Studium
der Dinge und Menschen in einer großen Kulturepoche bilden —
sie werden einfach zerfallen. Zerfallen werden die unzähligen
Bücher, die man in den Bibliotheken anhäuft, alle die welt-
erschütternden Dramen unserer jungen Dichter, alle ihre Verse
werden zerfallen. —
Vor wenigen Tagen machte ich einen merkwürdigen Spazier-
gang durch die Jahrhunderte. Ich erging mich in dem Prunk-
saal der Wiener Hofbibliothek. Dort sind jetzt die Bücherschätze
von Jahrhunderten ausgestellt, namentlich aus dem Gutenberg-
Zeitalter. Man kann da sehen, wie die Bücher und Flugschriften
beschaffen waren, bevor der Junker Johann Gensfleisch von
Sorgenloch zum Gutenberge die zerlegbaren Typen erfand, man
kann seine herrliche 42zeilige Bibel bewundern und viele Bücher,
die nach ihr kamen. Und das Papier der berühmten Bibel ist
heute, nach fünfthalb Jahrhunderten, glatt, schön und rein, ohne
Flecken, ohne Risse und Brüche. Mit ihrem gelblich-weißen
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober]]
TM Hauptwörter (200): [T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T147: [Jahr Erfindung Buch Gutenberg Buchdruckerkunst Johann Mainz Zeit Buchstabe Jahrhundert], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk]]
Extrahierte Personennamen: Johann_Gensfleisch_von
Sorgenloch Johann
207
„Und weiß denn der Makler, wer die Leute alle sind?"
„Gewiß, die Makler kennen alle Geschäftsleute persönlich. Sie kennen
auch die Angestellten der großen Häuser, die für ihre Chefs hier Auf-
träge geben. Sie sehen die Chefs da ruhig auf ihren Plätzen sitzen. Die
Herren empfangen fortwährend Depeschen oder Nachrichten von ihren An-
gestellten und lassen durch letztere kaufen oder verkaufen, fei es für sich,
sei es für ihre Kundschaft."
„Sie sagten vorhin: London meldet fest. Haben die anderen Börsen
während der Geschäftszeit auch hier in Berlin Einfluß?" fragen wir
unsern Führer.
„Ganz gewiß, und zwar einen sehr bedeutenden Einfluß. London
und Paris, in zweiter Linie Neuyork und Wien, haben für Berlin die
denkbar größte Bedeutung. Wegen des Zeitunterschiedes mit Amerika ist
ja in Neuyork nicht gerade Börsenzeit, wenn in Berlin die Börse geöffnet
ist, aber die Neuyorker Kurse der letzten Börse haben doch hier Einfluß,
noch mehr aber die .Stimmung' in London und Paris. Wenn auch die
hiesige Börse zuerst geschäftslustig und fest ist, so flaut sie doch ab, wenn
.matt London' und ,matt Paris' gemeldet wird. Wenn die Spekulanten
auch nicht wissen, weshalb die auswärtigen Börsen verstimmt sind, so
fürchten sie doch, daß etwas Schlimmes, Gefährliches in der Lust liegt."
Unser Begleiter ist nach dem Börsensaale gerufen worden, und wir
folgen ihm. Aus Transvaal sind schlechte Nachrichten für England ein-
getroffen. Niemand weiß, ob diese Nachrichten wahr sind. Aber die
englischen Papiere, besonders die Goldshares (Anteile an den südafrikanischen
Goldminen) fallen sofort. Kurze Zeit darauf kommt die Nachricht, daß
die Londoner Börse flau geworden. Die schlechten Nachrichten scheinen
also wahr zu sein; den Spekulanten gehen Millionen verloren.
„Gibt es in solchen Augenblicken denn gar keine Rettung für den
Spekulanten?" fragen wir.
„Er kann sich .drehen', wie der Kunftausdruck lautet. Er kann in
solchem Falle, wenn er n ln ünnsse spekuliert hat, plötzlich n In dnisss
spekulieren, um an der Baisse eventuell zu verdienen, was er au der Hausse
verliert. Aber auch das .Drehen' ist ein gefährliches Ding, der richtige
Zeitpunkt dafür ist manchmal in fünf Minuten vorbei, und nur wer hier
im Saale anwesend ist, kann sich so zu helfen suchen; der kleine Spekulant
in der Provinz ist in solchem Falle verloren."
Zwischen den Pfeilern an den beiden Langwänden des Saales be-
finden sich Nischen, welche, wie man uns belehrt, für schweres Geld an
die großen Banken vermietet sind. Hier sitzen die Direktoren und Pro-
kuristen der Banken mit ihrem Börsenstab, hier gehen stoßweise die De-
peschen ein, und von hier aus gehen die Weisungen für Kauf und Verkauf
an die Makler.
Es ist bald zwei Uhr, wir wollen die Börse verlassen, um zwei Uhr
schließt so wie so die offizielle Börse, die inoffizielle dauert bis drei Uhr,
und wenn dann eifrige Geschäftsleute noch nicht gehen wollen, werden sie
von den Dienern „hinausgeläutet".
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
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TM Hauptwörter (200): [T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig]]
Extrahierte Ortsnamen: London Berlin London Paris Wien Berlin Amerika Neuyork Berlin London Paris London Transvaal England Goldshares
300
gütiger Fürst, nämlich Dietrich von Landsberg, der Sohn Heinrichs des
Erlauchten, durch einen Gnaden- und Freibrief, in dem allen Kaufleuten
zugesichert wurde, daß niemand das Recht haben sollte, sie zu bedrücken
oder ihre Güter mit Beschlag zu belegen.
Die Erfindung der Buchdruckerkunst brachte der Stadt insofern
Nutzen, als um das Jahr 1485 eine Buchdruckerei errichtet
wurde. Bald entstanden neue derartige Anstalten, und heute wird
es wohl keine Stadt geben, die soviel Buchdruckereien ausweisen könnte
wie Leipzig. Dadurch wurde es aber auch für den Buchhandel wichtig,
und schon im 18. Jahrhundert hatte es die Stadt Frankfurt am Main,
die früher für den deutschen Buchhandel tonangebend gewesen war, über-
flügelt. Jetzt ist Leipzig der Mittelpunkt des gesamten deutschen Buch-
handels und ein Hauptplatz des Musikalienhandels. Nicht
nur, daß seine 250 Verlagsbuchhandlungen selbst einen sehr großen Teil der
literarischen Erzeugnisse Deutschlands auf den Markt bringen, auch ander-
wärts verlegte Bücher fließen in die Bücherlager der 162 „Kommissionäre"
hier zusammen und werden durch diese in alle Welt versandt. Alljährlich
zu Ostern ist die Buchhändlermesse, die für den deutschen Büchermarkt
eine hervorragende Bedeutung hat. Das neue, große und schöne Buch-
händlerhaus, in dem die Versammlungen der Buchhändler abgehalten
werden, gibt deutliches Zeugnis von der Blüte des Leipziger Buchhandels,
ebenso das Buchgewerbemuseum mit seinen kostbaren und sehens-
werten Bücherschätzen und Ausstellungen für graphische Kunst.
Mit dem ersten Büchermärkte im Jahre 1615 wurde zugleich auch
ein Wollmarkt in Leipzig eröffnet, der seitdem alljährlich abgehalten wird.
Wenn irgend eine neue Ware in der Welt bekannt werden sollte, so
brauchte sie nur zu den Messen nach Leipzig gebracht zu werden. Händler
aus allen Weltteilen kamen herzu, sahen die Neuheiten und kauften sie,
wenn sic ihnen gefielen. So wurde Leipzig für die Gewerbtätigkeit
Deutschlands eine willkommene Vermittlerin. Als die wegen ihres Glaubens
aus Frankreich vertriebenen Protestanten die Seiden- und Sammetweberei
auch in einzelnen Gegenden unseres deutschen Vaterlandes einführten, da
fanden sie auf den Leipziger Meffen die beste Gelegenheit, ihre Stoffe an
den Mann zu bringen.
Napoleon I. schadete mit der Festlandssperre dem Leipziger Handel
ganz bedeutend. Als er hier Nachsuchungen nach englischen Waren halten
ließ, fand man so viele, daß durch deren Vernichtung bedeutende Summen
verloren wurden und eine Teuerung eintrat.
Den größten Aufschwung nahm Leipzig in der neuesten Zeit durch
die Eisenbahnen. Im Jahre 1836 wurde der erste Spatenstich zur
ersten großen Eisenbahn Deutschlands, zu der Leipzig-Dresdner Bahn,
getan, und am 7. April 1839 konnte man den ersten Zug von Leipzig
nach Dresden ablassen. Bald entstanden noch andere Bahnen, so im
Jahre 1840 die nach Halle, 1842 die nach Altenburg, 1856 die nach
Thüringen, 1859 die nach Berlin u.s.w. Heute besitzt Leipzig einen großen
Hauptbahnhof, von dem Schienenwege nach allen bedeutenden Städten
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
TM Hauptwörter (200): [T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T147: [Jahr Erfindung Buch Gutenberg Buchdruckerkunst Johann Mainz Zeit Buchstabe Jahrhundert], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium]]
381
„Schand' keine", sagte ich und wendete mein Auge nicht von
den Zeilen, die zum Teil gedruckt und zum Teil geschrieben waren, „da
schon eher eine Ehr'.
Stellen muß ich mich."
Der Zettel lautete:
Vorrusung. Rosegger, Peter, Haus-Nr. 18 in Alpel, im Jahre 1843
geboren, von der Gemeinde Krieglach, hat behufs seiner Militärwidmung
am 14. März 1864, vormittags 8 Uhr am Assentierungsplatze zu Bruck
rein gewaschen und in gereinigter Wäsche verläßlich zu erscheinen, widrigens
rr als Rekrutierungsflüchtling behandelt werden und sich die diesfälligen
gesetzlichen Folgen zuzuschreiben haben würde.
Kindberg, den 15. Februar 1864.
(Los-Nr. 67. Der k. ?. Bezirksvorsteher.
Altersklasse I.) Weftreicher m. p.*)
Jetzt war schon auch die Mutter da. Sie konnte es nicht glauben. —
Wie lang tät's denn her sein, daß ich Ueber (kaum) ein Halterbübl wär'
gewesen. Und jetzt auf einmal Soldat!
„Noch ist er's nicht", sagte mein Vater. „Lass nur Zeit", er-
widerte die Mutter. „Und schau ihn nur an. Den schicken sie dir nicht
mehr heim. Jesus Maria, und die Brust wachst sich jetzt auch aus. Dein
schmales Brüste! ist mir allerweil mein Trost gewesen. Daß du letzt'
Jahr aber gar soviel daher gewachsen bist!"
Ich war aus dem Bett gesprungen, wußte aber nicht, wie ich mich
gegen den Vorwurf der trostlosen Mutter verteidigen sollte.
Bis zum 14. März waren noch mehrere Wochen. Die Mutter
wollte, daß ich gar nicht mehr auf die Ster**) gehen, sondern zu Haufe
bleiben sollte, damit sie mich die kurze Zeit noch um sich hätte. Mein
Lehrmeister war immer gütig, er gab ihr nach. Sie verlor sich in
Sinnen und Plänen, wie sie mir diese Zeit, die letzte, die ich um sie sein
sollte, angenehm machen könne. Sie besann sich auf all meine Lieblings-
speisen. Sie sprach die Botengeherin an, daß sie ihr rote Rüben und
gettocknete Kirschen verschaffe, Dinge, die meinem Gaumen damals zur
Lust gewesen sind. Sie streute den Hühnern Hafer über Hafer vor und
»uchte ihnen zu bedeuten, daß ihnen den ganzen nächsten Sommer über
die Pflicht erlassen sei, nur jetzt in dieser großen Zeit sollten sie Eier
legen, sonst wisse sie sich nicht anders zu helfen als Kopfabhacken; denn
der Kaiserliche, wenn er keine Eierspeise kriege, so esse er auch gebratene
Hühner, und wären sie noch so alt und zäh; man glaube nicht, was so
ein junger Mensch, der just im Soldatwerben ist, für Zähne hat!
Ich nahm damals, als die Rekrutierung bevorstand, die Güte der
Mutter ziemlich gleichgültig hin, und anstatt bei ihr zu Hanse zu bleiben,
ging ich zu den Nachbarn und machte Gemeinschaft mit den Burschen,
welche, wie ich, die Vorrusung erhalten hatten.
*) manu propria, mit eigener Hand.
**) Stubenarbeit.
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
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TM Hauptwörter (200): [T111: [Kind Mutter Vater Eltern Frau Jahr Knabe Schule Haus Mann], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz]]
Extrahierte Personennamen: Rosegger Peter Kindberg Jesus_Maria Maria
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
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414
3. Ein Geseltengesuch.
Leipzig, den 4. Januar 19 ...
An die Expedition der „Leipziger Neuesten Nachrichten".
Ich bitte, nachfolgende Anzeige in die Sonntagsnummer Ihrer Zeitung
aufzunehmen. 1,50 M Jnsertionsgebühren für 6 Zeilen à 0,25 Jt liegen in
Briefmarken bei.
Hochachtungsvoll
K. A. Fr icke.
Ein Schlvffergehilfe,
der tüchtig und zuverlässig in allen Arbeiten der Bauschlosserei ist, findet sofort
dauernde Stellung bei K. A. F r i ck e, Leipzig, Südstr. 5.
4. Eine Stellenbewerbung.
Frankfurt a. M-, den 7. Januar 19 ...
Hochgeehrter Herr F r i ck e!
Aus der gestrigen Nummer der „Leipziger Neuesten Nachrichten" erfahre ich,
daß Sie einen Gehilfen suchen, der tüchtig in der Bauschlosserei ist. Ich erlaube
mir, Ihnen meine Dienste anzubieten.
Ich habe drei Jahre lang in der Bauschlosserei des Herrn Emil Schulze
in Leipzig gelernt, bin dann vier Jahre auf Wanderschaft gegangen und arbeite
jetzt seit drei Jahren in der Bauschlosserei des Herrn Fritz Heyde, hier. Über
meine Leistungen gibt Ihnen das beiliegende Zeugnis meines jetzigen Meisters
Auskunft.
Sollten Sie mir die Stelle anvertrauen, so würde ich mich bestreben, durch
Fleiß und Gewissenhaftigkeit mich jederzeit Ihres Vertrauens würdig zu erweisen.
Einen gütigen Bescheid erhofft ergebenst
Schlosser Friedrich Kluge,
Frankfurt a. M., Niddastraße 19.
5. Ein Zeugnis.
Emil Friedrich Kluge aus Leutzsch bei Leipzig hat bei mir in den
letzten drei Jahren als Geselle in Arbeit gestanden. Er hat sich immer treu,
fleißig und unverdrossen gezeigt und hat in seinen Arbeiten lobenswerte Geschick-
lichkeit bewiesen. Seine Stellung wünscht er zu verlassen, um sich in der Nähe
seiner Heimat Arbeit zu suchen.
Frankfurt a. M., am 7. Januar 19 . . .
Fritz Heyde, Schlossermeister.
Ii. Grrwerrbung von Kunden.
1. Gin Angebot (Offerte).
Leipzig, den 1. Februar 19 ...
Hochgeehrter Herr Becker!
Durch einen Geschäftsfreund erfahre ich, daß Sie die Schlosserarbeiten an
Ihrem Neubaue noch zu vergeben haben. Ich ersuche Sie höflichst, mich mit der
Ausführung derselben zu betrauen. Von der Solidität meiner Arbeiten wollen
Sie sich gefälligst durch Nachfrage bei Herrn Bäckermeister Emil Schmidt
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
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TM Hauptwörter (200): [T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T65: [König Herr Soldat Offizier Vater Prinz Friedrich Majestät General Brief], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Emil_Schulze Fritz_Heyde Friedrich_Kluge Friedrich Emil_Friedrich_Kluge Friedrich Fritz_Heyde Becker
20
Reinhold hinaus in die schöne Welt, zunächst nach Thüringen, später
an den Rhein und am Heidelberger Schlosse vorüber in das altehr-
würdige Straßburg. Gern hätte er auch das kunstgeübte und gewerb-
fleißige Frankreich besucht, doch fehlte es ihm an den nötigen Sprach-
Kenntnissen, und so kehrte er wieder um und lenkte seine Wanderung
nach Süddeutschland, nach der Fuggerstadt Augsburg, nach München
und endlich in das freie Schweizerland. Erst die Unruhen des
Jahres 1848 führten ihn zurück nach Sachsen und in seine zweite
Heimat Leipzig. Wir sehen den fleißigen Gesellen, der bei Tage
in der berühmten Maschinenfabrik von Harkort schlosserte, abends m
seiner stillen Klause beim Lampenlichte zeichnen oder in der Wohnung
eines in jener Zeit sehr angesehenen und vielgesuchten Rechenmeister-
Rechenübungen anstellen, oder wir finden ihn im Kreise strebsamer
Arbeitsgenossen im neu gegründeten Gesellenvereine bei der Aus-
arbeitung von Geschäftsaufsätzen, kurz, der nun zum Manne heran-
gereifte Karl Krause strebte immer noch nach Vervollkommnung und
war keineswegs wie heute so mancher Jüngling von zwanzig Jahren
der Meinung: Ich bin nun fertig mit Lernen.
Wer konnte es dem gereiften Manne verdenken, daß er nun auch
den Wunsch hegte, sich selbständig zu machen? Er hatte seine Hand
fleißig geübt, seine Geisteskräfte allseitig entfaltet, auf weiten Reisen
seinen Blick geschärft, durch Enthaltsamkeit einen Sparpfennig zu-
sammengebracht und sich im Beruf und Leben bei seinen Mitmenschen
Achtung und Freundschaft erworben. Am 1. Februar 1855 eröffnete
er denn auch als selbständiger Meister eine kleine Mechanikerwerkstatt.
Zunächst war allerdings Karl Krause mit seinem einzigen Schraub-
stocke, einigen notwendigen Werkzeugen und einer geringen Menge
von Eisen allein in diesem ganz einfachen Raume. Doch bald liefen
kleine Bestellungen ein, die schnell durch die fleißige Hand des jungen
Meisters erledigt wurden. Die gewissenhafte und saubere Arbeit fand den
Beifall der sachverständigen Kunden. Die Aufträge mehrten sich, und
bereits nach wenig Wochen hatte der emsige und sparsame Anfänger
so viel verdient, daß er sich einen zweiten Schraubstock anschaffen und
einen Gehilfen einstellen konnte. Schon im Mai desselben Jahres
hielt ein Amboß seinen Einzug in die kleine Werkstatt, und nun
kaufte Meister Krause die einzelnen Teile einer Drehbank, die er
selbst zusammenstellte und die ihm große Dienste leistete. Von Monat
zu Monat vergrößerte sich der Betrieb, und schon nach einem Jahre
waren darin neun Gesellen beschäftigt. Mit scharfem Blicke hatte
Meister Krause erkannt, daß in Leipzig, dem bedeutenden Mittel-
punkte des Buchhandels und des gesamten Buchgewerbes, der Bau
von Hilfsmaschinen für Arbeiten, die Buch und Papier betreffen,
lohnend sein müsse. Noch glättete man die zur Buchform gefalteten
Blätter durch Hammerschläge, noch beschnitt man die Millionen von
Papierbogen mit einfachem Hobel und Messer, noch preßte man mit
dem Handstempel Inschriften auf Buchdeckel und Buchrücken. Hier
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art]]
Extrahierte Personennamen: Reinhold Harkort Karl_Krause Karl Karl_Krause Karl Meister_Krause Krause
Extrahierte Ortsnamen: Rhein Heidelberger_Schlosse Frankreich München Sachsen Leipzig Leipzig
269
131. Die Handelsstadt Leipzig.
Seit König Heinrichs I. Zeiten kamen deutsche Ansiedler auch in die
Leipziger Gegend, und es entwickelte sich das bisher von Sorbenwenden be-
wohnte Fischerdorf Lipsk nach und nach zur deutschen Stadt. Handwerker
ließen sich hier nieder und tauschten bald die Erzeugnisse ihrer Arbeit mit
ihren Nachbarn aus. Wegen seiner günstigen Lage in der Mitte Deutsch-
lands und der sicheren Heerstraßen, die hier mündeten, wurde Leipzig schon
frühzeitig zu einem namhaften Mittelpunkte des Handelsverkehrs.
Aus allen Gegenden des deutschen Vaterlandes führten die Lastwagen
Waren herbei, die auf den Markt zu Leipzig gebracht wurden. Getreide, feine
Gewürze, Häute, Tuch- und Pelzwaren wurden hier gekauft und verkauft.
So gab es in Leipzig bald eine große Zahl reicher Kauf- und Handelsherren.
Auf dem Markte wurden die Waren ausgelegt, und zu diesen Märkten
kamen die Käufer und Verkäufer aus weiter Ferne. Nach Beendigung
des Gottesdienstes oder der Messe durfte der Handel abgehalten werden,
den man ebenfalls kurzweg Messe nannte.
Eine außerordentliche Förderung ward Leipzig durch den Markgrafen
Otto den Reichen zuteil; denn dieser ließ es nicht nur mit allen
Rechten einer Stadt ausstatten, sondern auch mit festen Mauern und
tiefen Stadtgräben umgeben und setzte es dadurch in den Stand, sich gegen
anrückende Feinde mit Erfolg verteidigen zu können. Segensreicher noch
als diese Vergünstigung erwies sich die Gründung der Oster-
und Michaelis messe durch diesen Fürsten um das Jahr 1168.
Damit zu diesen Messen möglichst viele Käufer und Verkäufer kämen,
bestimmte er, daß im Umkreise von einer Meile überhaupt keine anderen
Märkte abgehalten werden durften. Im Jahre 1458 gründete Friedrich der
Sanftmütige noch die Neujahrsmesse, die jedoch niemals die Bedeutung
erlangte wie die schon 300 Jahre früher ins Leben gerufenen übrigen Messen.
Auch die deutschen Kaiser unterstützten Leipzigs Handel. So erließ
Maximilian I. im Jahre 1507 ein Gesetz, nach dem innerhalb eines
Kreises von 15 Meilen kein Jahrmarkt, keine Messe oder Niederlage
gehalten werden durfte, ja, daß alle in diesem Umkreise erzeugten Waren
zuerst nach Leipzig gebracht und hier drei Tage lang feilgeboten werden
mußten, ehe sie anderswo verkauft werden dursten. Nauniburg, das da-
durch sein Meßrecht verlor, es aber mit Hilfe der Bischöfe weiter aus-
zuüben suchte, kam gegen Leipzig nicht aus, da schließlich aus Ansuchen
des Leipziger Stadtrats sogar der Papst Leo X. bestimmte, daß mit dem
Kirchenbanne belegt werden sollte, wer gegen das kaiserliche Gebot handeln
würde. Durch dieses Stapelrecht hob sich Leipzigs Handel ganz gewaltig,
und die Höfe und Geschäftshäuser steckten zur Zeit der Messen so voll
Waren, daß oft kein Platz mehr für neu ankommende Güter vorhanden war.
Als im Mittelalter, namentlich in der „kaiserlosen, schrecklichen Zeit",
die Landstraßen durch die Raubritter unsicher gemacht und die Kaufleute
abgehalten wurden, ihre Waren öffentlich nach den Handelsstädten zu
dringen, litt natürlich auch Leipzig darunter. Aber auch hier half ein
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T151: [König Volk Kaiser Reich Fürst Land Gott Wilhelm Deutschland Frieden]]
Extrahierte Personennamen: Heinrichs_I. Otto Michaelis Friedrich Maximilian_I. Maximilian_I. Leo_X Leo Leipzigs
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noch eine Restforderung von 66 Jt zusteht. Da Sie bis heute noch nicht
Zahlung geleistet haben, erlaube ich mir, Ihnen eine zweite Rechnung zuzusenden,
und gebe mich der Hoffnung hin, daß Sie für baldige Deckung des noch offenen
Postens sorgen werden.
Hochachtungsvoll
K. A. F r i d e.
b. Wiederholte Mahnung.
Leipzig, den 15. Juli 19 . ..
Herrn Kurt Becker in Borna.
Mein Schreiben vom 1. d. M. haben Sie zu meinem Bedauern bis heute
ganz unberücksichtigt gelassen. Ich sehe mich darum veranlaßt, Sie abermals um
Berichtigung meines Guthabens von 66 Jt zu ersuchen. Da ich eine längere
Frist nicht gewähren kann, so muß ich dringend um Erledigung bitten. Sollte
das wider mein Erwarten bis zum 1. August a. c. nicht geschehen sein, so werde
ich den Betrag durch Postauftrag erheben.
Hochachtungsvoll
K. A. F r i ck e.
Iv. ^ex&efyx mit Wehörröen.
1. Das gerichtliche Mahnverfahren.
a. Gesuch um Erlaß eines Zahlungsbefehls.
An
das Königl. Amtsgericht
zu Borna.
Ich bitte um Erlaß eines Zahlungsbefehls
gegen den Bauunternehmer Kurt Becker in
Borna, Hauptstraße 15, wegen einer For-
derung von
32 Jt für in der Zeit vom 25. Februar
bis 1. April 19... geleistete Schlosser-
arbeiten,
34 Jt Kaufpreis für zu diesen Arbeiten
gelieferte Bleirohre und Hähne.
Summa 66 Jt *) nebst 4 °/0 Zinsen seit dem
1. April 19 . . .
Erhebt der Gegner Widerspruch, so bitte ich
um Anberaumung eines Termins zur münd-
lichen Verhandlung.**)
Leipzig, den 20. August 19 . . . Hochachtungsvoll
A. K. F r i ck e, Schlossermeister,
_____________ Südstraße 5.
*) Übersteigt der Gesamtbetrag der geschuldeten Summe 600 Jt, so kann
gleichzeitig noch beantragt werden, die Sache im Falle des Widerspruchs des
Schuldners an das zuständige Landgericht zu verweisen. Es ist dies wichtig, da
bei Summen von über 4000^ drei Instanzen (Landgericht, Oberlandesgericht,
Reichsgericht) sich mit der Sache besassen können.
**) Erhebt der Schuldner nicht binnen einer Woche nach Zustellung des
Zahlungsbefehls Widerspruch, so bedarf es, um die Zwangsvollstreckung (Pfändung)
gegen ihn zu betreiben, eines Vollstreckungsbefehls.
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TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden]]
TM Hauptwörter (200): [T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T62: [Gericht Recht Gesetz Richter Jahr Volksversammlung Senat Plebejer Beamter König], T67: [Preußen Bund Staat König Regierung Deutschland Verfassung Frankfurt Reichstag Bundestag], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute]]
Extrahierte Personennamen: Kurt_Becker August Kurt_Becker August